2024
Die syrisch-orthodoxen Christen in Ahlen und Umgebung gehören dem Volk der Aramäer an. Ihre Wurzeln liegen in den Gebieten der Länder Irak, Syrien und Türkei. Zur Blütezeit waren etwa 80 Klöster und mehr als 2.000 Kirchen Zentren des christlichen Lebens. Heute sind die meisten von ihnen verfallen und stehen leer. Existentielle Bedrohung der Christen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit trugen maßgeblich zu Flucht und Vertreibung bei. Ein großer Teil ist 1914/15 während und nach dem Völkermord an den christlichen Minderheiten im Vorderen Orient in andere Länder geflohen. Im Tur-Abdin lebten Anfang der 1970er Jahre noch rund 80.000 Menschen der christlichen Volksgruppe und heute weniger als 2.000 der Aramäer. Etwa 300.000 Aramäer haben in Nord- und Westeuropa eine neue Heimat gefunden, davon ca. 100.000 allein in Deutschland. Die ersten Aramäer kamen im Jahr 1964 nach Ahlen. Die St. Georg-Gemeinde wurde 1977 gegründet und ist Bestandteil der Erzdiözese der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien in Deutschland. Zu einer Gemeinde gehört eine Kirche. Am Sonntag, 12. September 2021, war ein historischer Tag im Leben der syrisch-orthodoxen Gemeinde in Ahlen. Der aus kirchlicher Sicht erste Schritt des Baus einer Kirche ging von statten: die Grundsteinlegung. Von der ersten Idee bis zur Vollendung sind 25 Jahre vergangen – geprägt von intensiven Planungen, Dialogen mit der Stadt und uns als Architekturbüro sowie einer gewaltigen Arbeitsleistung der Gemeindemitglieder.